Tomer Gardi erhält Preis der Leipziger Buchmesse für Roman "Eine runde Sache"
Der israelische Schriftsteller Tomer Gardi ist für seinen Roman "Eine runde Sache" mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet worden. Die Jury würdigte das Buch am Donnerstag in ihrer Begründung als "Roman von hoher sprachlicher Präzision". Der Autor setzte sich mit seinem Werk über zwei Künstler gegen vier Mitbewerber durch.
Wirklichkeit und Fiktion prallten in dem Roman aufeinander, erklärte die Jury. Gardi spiele "kunstvoll" und "dreist" mit Lesegewohnheiten und Erwartungen an einen Roman. Er hinterfrage das Bedürfnis nach Korrektheit und Geradlinigkeit. Das in zwei Teile aufgeteilte Werk sei ein "Schelmenstück".
Den auf Deutsch verfassten ersten Teil erzähle der 48-Jährige in einer Kunstsprache - "mit eigenartiger Rechtschreibung und merkwürdigem Satzbau". Darin schicke er sich selbst als literarische Figur mit einem deutschen Schäferhund auf eine "surreal-abenteuerliche Odyssee". Im zweiten, auf Hebräisch verfassten Teil, geht es demnach um die wahre Geschichte des im 19. Jahrhundert lebenden indonesischen Malers Raden Saleh, der von Java durch Europa und zurück nach Asien reist.
In der Kategorie Übersetzung gewann in diesem Jahr Anne Weber für ihre Übertragung des Buchs "Nevermore" der französischen Autorin Cécile Wajsbrot. Den Preis in der Kategorie Sachbuch/Essayistik erhielt Uljana Wolf für ihr Werk "Etymologischer Gossip. Essays und Reden".
A.Schmit--LiLuX